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Corona - die Chance "Lernen geht auch anders"

  • Autorenbild: peterwerzer
    peterwerzer
  • 20. Mai 2020
  • 2 Min. Lesezeit

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"Not macht erfinderisch" sagt ein altes Sprichwort. Durch die Corona Notlage ist etwas entstanden, was wir bisher für (fast) unerreichbar erachtet hätten. Digitales Lernen im Unterricht.


Die neue Erfahrung: Digitales Lernen als Unterrichtsform.


Plötzlich gibt es digitale Lernunterlagen, Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern über verschiedenste digitale Kanäle. Wir staunen, dass sogar das Erlernen eines Instruments in einer virtuellen Zusammenarbeit zwischen Lehrer und Schüler möglich ist. Und siehe da, selbst ausprobiert, es funktioniert. Und es macht Spaß.

Wir erleben eine wunderbare Hilfsbereitschaft in der Lehrerschaft. Die digital Affinen helfen den noch weniger digital Vertrauten, sich in der neuen Unterrichtswelt zurechtzufinden. Unterrichtszeiten sind plötzlich kein Thema mehr. Kommunikation/ Arbeit mit den Schülern findet nun jederzeit, auch außerhalb der gewohnten Unterrichtszeiten und nach individuellem Bedarf der Schüler statt. Was für ein Schritt, was für ein Erlebnis. Kompliment, liebe Unterrichtende, ich ziehe den Hut vor dieser Veränderung. Veränderung sagt man, kann nur gelingen, wenn man bei sich selbst beginnt und den ersten Schritt setzt. Jetzt ist der Anfang gemacht. Lasst uns das auch nach Corona fortsetzen. Nicht als neues Allheilmittel. Nein, als willkommene, zielführende Ergänzung des bisher Guten. Denn unsere Welt ist grundlegend dual.

Ist die Maturaprüfung noch zeitgemäß?


In Österreich wird es heuer eine reduzierte, zur Situation passende Matura geben. Sehr löblich. Frankreich lässt 2020 die Matura gänzlich entfallen. Im Maturazeugnis werden die Durchschnittsnoten dieses Schuljahres stehen. Sofort tauchen Fragen auf, auch bei uns in Österreich. Ist das eine Matura zweiter Klasse, ist sie weniger wert? Vielleicht sollten wir uns dabei auch folgende Fragen stellen: Genügt es denn nicht, sich acht (oder etwas mehr Jahre) im Lernen zu bemühen und jedes dieser Schuljahre erfolgreich abzuschließen? Brauchen wir am Ende einen weiteren Beweis unserer Reife?


Wie steht es mit dem Lernen im Berufsleben?


Ich möchte behaupten, es gibt kaum mehr eine Berufsgruppe mit Zukunftspotential, in der keine permanente Weiterbildung erforderlich ist. Dienstleistungen und Technologie treiben unsere Wirtschaft an. Beide verlangen heute lebenslanges Lernen. Weiterbildung im Beruf hat viele Formen. Lernen im Klassenunterricht ist da schon eher die Ausnahme. Lernen im Beruf geschieht vielfach, durch Austausch mit Anderen, durch Teilen von Informationen, durch Lesen von Blogs, durch Hören von Podcasts, durch Videos auf Plattformen wie YouTube oder Vimeo, durch Konsumation von Inhalten auf digitalen Lernplattformen und ja, durch Lesen von Fachzeitschriften und -büchern. Diese Art des selbstständigen und vielfach selbstbestimmten Lernens ist fixer, integrativer Bestandteil unseres Arbeitslebens.


Höchste Zeit für unser Bildungssystem, unsere Jugend rechtzeitig auch auf diese Art der Weiterbildung vorzubereiten.

 
 
 

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